Newton 2x00 FreeDock

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Die Bereitschaft, in Deutschland verkaufte Newton-Hardware für Freunde zu beschaffen, die nicht in Deutschland leben, birgt oft unerwartete Vorteile. Über Weihnachten 2004 bat ein Freund aus den USA mich, etwas für ihn zu kaufen,  das ich schon seit langem einer genauen Untersuchung unterziehen wollte: Eine FreeDock Dockingstation für den Apple Newton MessagePad 2000 und 2100.
Dieses erstaunliche Stück Hardware wurde um das Jahr 1997 entwickelt von Florian Biehler, Kopf der Firma
F. Biehler Systementwicklung.

Hinter den meisten Bildern auf dieser Seite lauert ein höher aufgelöstes Bild, das sich spontan in einem neuen Browserfenster öffnen wird, sobald Sie draufklicken.

Frontansicht (Klicken für größeres Bild)Hier haben wir das FreeDock in seiner ganzen Pracht. Das Gehäuse ist aus Kunststoff. Die Oberfläche sieht aus wie Leder, ist aber keins.
Nur für den Fall, daß Sie sich über den etwas ungewöhnlichen Hintergrund wundern: Hey, es ist fast Weihnachten, oder? Und dieser Hintergrund ist mit Sicherheit weit netter anzuschauen als die Oberfläche meines Küchentisches...

Rückansicht (Klicken für größeres Bild)Ein Blick auf die Rückseite. Das FreeDock wartet mit einer ganzen Menge Buchsen und Steckverbinder auf, die ich etwas später noch genauer beschreiben werde.

Ansicht von links(Klicken für größeres Bild)Der Blick auf die linke Seite...

Ansicht von rechts (Klicken für größeres Bild)...und hier (wer hätte das erwartet!) das FreeDock von rechts.

Ansicht von unten (Klicken für größeres Bild)Auf der Unterseite befinden sich vier solide Gummifüße, die nicht angeklebt, sondern so befestigt sind, daß das FreeDock niemals die Chance haben wird, ohne Ankündigung seine Umgebung zu erkunden. So lange Sie diese Dinger nicht mit Gewalt rauspulen, wird das FreeDock kaum jemals auf seiner Unterlage herumrutschen.

Interconnect Port Stecker (Klicken für größeres Bild)Auf der Vorderseite befindet sich ein einzelner Steckverbinder. Er paßt in den Interconnect Port des Newton.

Mittlerweile war ich kaum noch imstande, mich davon abzuhalten, in den Werkzeugkasten zu greifen und jene Werkzeuge anzusetzen, mit denen ich das FreeDock hätte öffnen können. Aber in Anbetracht der Tatsache, daß es mir nicht gehörte, ließ ich diese verlockende Vorgehensweise unter Aufbietung der geringen verbliebenen Selbstkontrolle zunächst bleiben...

FreeDock von innen (Klicken für größeres Bild)...bis der Besitzer sie mir freundlicherweise erlaubte. Dann setzte ich mich mit dem Entwickler in Verbindung, um sicherzustellen, daß er gegen das Publizieren von etwas, das ich als sein geistiges Eigentum betrachte, keine Einwände hat.
Dank der Großzügigkeit sowohl des Entwicklers als auch des Besitzers haben Sie nunmehr die Chance, einen Blick auf das Innere des FreeDock zu werfen.

Rückseite Platine (Klicken für größeres Bild)Es besteht im wesentlichen aus einer Platine, die von Steckverbindern und einiger zusätzlicher Elektronik bevölkert wird.

Vorderseite Platine (Klicken für größeres Bild)So sieht sie von der anderen Seite aus. Der einzige integrierte Schaltkreis ist ein Max232 , ein mit 5 Volt betriebener bidirektionaler Multichannel RS-232 Treiber.

Interconnect Port Stecker(Klicken für größeres Bild) Ein Flachbandkabel verbindet die Platine mit dem Stecker für den Interconnect Port des Newton.

Steckverbinder Rückseite (Klicken für größeres Bild)Die Steckverbinder an der Rückseite sind (von links nach rechts):

9-polig SubD (serielle Verbindungen wie Modem, serielle PC Schnittstelle, ...)
8-polig MiniDIN (serielle Verbindungen wie Modem, serielle Mac Schnittstelle, ...)
3.5 mm Klinkenbuchse für Audioeingang
3.5 mm Klinkenbuchse für Audioausgang
Buchse für das Newton Netzteil (versorgt gleichzeitig FreeDock und Newton)

Der Audioeingang kann von dem tausendstel Volt, das die meisten Mikrofone zu liefern imstande sind, nicht ausgesteuert werden. Eingänge dieser Art erwarten Spannungspegel im Bereich um 100 Millivolt, also mindestens das Hundertfache. Es ist aber problemlos möglich, diesen Eingang mit dem zu füttern, was aus dem Line-Out Ausgang Ihrer Stereoanlage oder Ihrer Soundkarte kommt.

Theoretisch wäre es auch denkbar, einen Lautsprecherausgang direkt anzuschließen. Die Meinungen darüber, ob diese Vorgehensweise sicher ist, sind geteilt. Seien Sie sich darüber im klaren, daß der Audioeingang des FreeDock höchswahrscheinlich über den Interconnect Port des Newton direkt auf dessen Mainboard endet. Diesen Eingang mit einer zu hohen Spannung zu übersteuern könnte einen partiellen oder kompletten Hirntod Ihres kleinen Freundes zur Folge haben. Falls Sie es probieren wollen, stellen Sie vorher die Lautstärke auf Minimum. Erhöhen Sie sie nur sehr langsam und nur so lange, bis die Aufnahmen auf Ihrem Newton richtig ausgesteuert sind. Erhöhen Sie sie danach auf keinen Fall weiter.

Der Audioausgang des FreeDock kann weder Lautsprecher noch Kopfhörer direkt treiben. Sie werden vermutlich durch direkten Anschluß eines Kopfhörers weiter keinen Schaden anrichten (zumindest hat mein Newton 2100 das überlebt), aber die Lautstärke wäre bei weitem nicht ausreichend. Verbinden Sie diesen Ausgang mit dem Line-In Eingang Ihrer Stereoanlage oder Ihrer Soundkarte.
Da die Soundkarte meines Computers keinen solchen Eingang hat, habe ich statt dessen den Mikrofoneingang benutzt. Dies funktionierte problemlos, nachdem ich auf dem PC den Mikrofonpegel so eingestellt hatte, daß die Aufnahmen laut genug, aber nicht übersteuert waren.

Nachdem das erledigt war, dauerte es nur noch ein paar Minuten, eine von meinem Newton über SpeakText vorgelesene Textnotiz auf meinem PC aufzunehmen.
Wenn Sie
hier klicken, haben Sie die einmalige Chance, die vermutlich weltweit erste von einem Newton vorgelesene Textnotiz im mp3 Format zu hören...
Bitte? Sie wollen auch die Textnotiz selbst? Kein Problem! Alles, was Sie tun müssen, ist diese im rtf Format vorliegende
Textdatei in Ihren Newton zu importieren. Der Newton wird sie Ihnen mit Freuden vorlesen, vorausgesetzt, Sie haben SpeakText (13kB unkomprimiert oder 6kB im zip Format) und MacInTalk (243kB unkomprimiert oder 154kB im zip Format) installiert.

Nachdem es so einfach war, Newton-Sound auf dem PC aufzunehmen, versuchte ich die andere Richtung. Ein auf dem PC abgespielter Song ließ sich dermaßen leicht auf den Newton übertragen, daß ich ebenso eigenmächtig wie selbstsüchtig entschied, daß der Besitzer des FreeDock noch einen weiteren Tag auf sein neues Spielzeug würde warten müssen. Ich hoffe sehr, daß er mir vergeben wird, wenn er diese Zeilen liest!
Den Rest des Tages (und drei Viertel der Nacht) verbrachte ich damit, alle meine Edison Phonographenwalzen auf einer 20MB Newton Speicherkarte aufzunehmen.
Leben wir nicht in einer interessanten Zeit? Einige dieser Walzen sind vor mehr als hundert Jahren aufgenommen worden!

Newton im FreeDock Frontansicht (Klicken für größeres Bild) Der Interconnect Port Ihres Newtons ist ein sehr zerbrechliches Wesen. Er hat die höchst entnervende Angewohnheit, sich von lächerlich kleinen Kräften vom Mainboard reißen zu lassen. Wenn das passiert, handelt es sich um einen bleibenden Schaden. Es ist unmöglich, diesen Stecker wieder so auf das Mainboard zu löten, daß das ganze länger als ein paar Tage hält. Schieben Sie Ihren Newton daher äußerst vorsichtig in das FreeDock, und kippen oder verdrehen Sie ihn dabei nicht.
Da der Newton kopfüber im Freedock steckt, ist der Stift währenddessen nicht zugänglich. Falls Sie nicht einen Ersatzstift Ihr eigen nennen, tun Sie gut daran, ihn zu entfernen, bevor Sie Ihren Newton im FreeDock versenken.

Newton im FreeDock Seitenansicht (Klicken für größeres Bild)Das FreeDock hält den Newton mit einer leichten Neigung, die das Ablesen kolossal erleichert. Sehr bedauerlich, daß ich keines besitze. Diese Anordnung würde das Entwickeln und Testen von Newton Software um vieles einfacher machen...

Interconnect Port Verschlußklappe (Klicken für größeres Bild)Die Verschlußklappe des Interconnect Ports bleibt bei eingestecktem Newton offen.

AutoRotate (Zum Herunterladen klicken)Da der Newton kopfüber im FreeDock steckt, fragen Sie sich möglicherweise gerade, ob Sie jedesmal, wenn Sie Ihren kleinen Freund reinstecken, das Display am Newton über den “Drehen” Knopf anpassen müssen. Glücklicherweise haben die Macher des FreeDock dieses Problem vorausgesehen, was sich in der überaus nützlichen kleinen Software FreeDock AutoRotate manifestierte. Dies ist ein kleines Programm aus der Feder von Thorsten Lange (Wenk Products Medizinische Datentechnik GmbH). Es wird über den Konfig Dialog des Newton parametriert und kann so eingestellt werden, daß sich die Orientierung des Displays automatisch anpaßt, wenn der Newton im FreeDock steckt. So bald man ihn herausnimmt, wird die alte Einstellung wiederhergestellt.

Ein weiteres Programm, das Sie vermutlich nützlich finden werden, ist Daniel Padilla’s
Audio Changer. Dieses kleine Helferlein fügt der Status Bar (das ist dort, wo auch der “Drehen” Knopf lebt) einen weiteren Knopf hinzu, mit dem Sie umschalten können, ob der Sound zum FreeDock oder zum internen Lautsprecher geschickt wird.

Sound zum FreeDock Sound zum internen LautsprecherDie Icons dieses Knopfes sind meiner unmaßgeblichen Meinung nach etwas irreführend - es ist hier kein Kopfhörer im Spiel. Das linke Bild zeigt, wie es aussieht, wenn der Sound zum FreeDock geschickt wird, im rechten Bild sehen Sie (was nur die wenigsten überraschen dürfte) das Aussehen bei Wiedergabe über den eingebauten Lautsprecher.

Tja, das war’s. Falls Sie zufällig ein FreeDock herumliegen haben, das Sie nicht mehr brauchen, wäre ich dankbar für ein
Angebot. Der Star der Seite, die zu lesen Sie gerade die bewundernswerte Geduld aufgebracht haben, befindet sich nämlich schon seit längerem bei seinem rechmäßigen Besitzer in New York.

Fragen? Noch irgendetwas unklar? Irgendwelche Schreib- oder Grammatikfehler? Tote Links? Falls ja, lassen Sie es mich bitte wissen.

Nichts dergleichen? Diese Seite hat Ihnen geholfen? Wow! Welch ein perfekter Grund, sich in mein Gästebuch einzutragen...

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